Baugenehmigung für eine Terrassenüberdachung: Wann Sie eine brauchen und wann nicht

Neuigkeit ·
11/6/2024
Wappen von Keinbruch mit der Aufschrift. Sicher Sie ihr Zuhause!

Der Bau einer Terrassenüberdachung ist ideal, um Ihren Wohnraum zu erweitern und mehr Zeit im Freien zu verbringen. Doch bevor Sie damit beginnen, ist es wichtig zu wissen, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Die Gesetze in Deutschland sind oft komplex und unterscheiden sich je nach Bundesland. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen detaillierten Überblick über die erforderlichen Schritte und Regelungen, speziell für Hessen und Rheinland-Pfalz, damit Sie Ihre Pläne für eine Terrassenüberdachung sorgenfrei realisieren können.

Wann ist eine Baugenehmigung für Ihre Terrassenüberdachung notwendig?

Ob Sie eine Baugenehmigung für Ihre Terrassenüberdachung brauchen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese betreffen vorwiegend die Größe und den Umfang des Projekts. Überschreitet die Überdachung bestimmte vorgegebene Maße oder erfordert sie strukturelle Eingriffe am bestehenden Gebäude, wird in der Regel eine Genehmigung erforderlich. Die genauen Maßstäbe hierfür variieren allerdings stark zwischen den Bundesländern.

Spezifische Vorschriften für Rheinland-Pfalz

Unter der Bedingung, dass die Terrassenüberdachung nicht größer als 50 Quadratmeter ist, ist in Rheinland-Pfalz keine Baugenehmigung notwendig. Das vereinfacht das Bauvorhaben deutlich. Dennoch müssen Sie beim Bau gewisse Richtlinien beachten, um spätere Beschwerden oder Konflikte zu vermeiden.

Auch wenn Sie keine Baugenehmigung brauchen, beachten Sie die folgenden Dinge:

Grenzabstände

  • Direkt an einer Grundstücksgrenze gebaut, darf die Überdachung eine Länge von 12 Metern nicht überschreiten.
  • Die Gesamtlänge der Überdachung an allen Grundstücksgrenzen darf nicht mehr als 18 Meter sein.
  • Es muss ein Mindestabstand von drei Metern zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden.

Weitere Vorschriften

  • Halten Sie sich an die lokalen Bauvorschriften, wie beispielsweise Brandschutzbestimmungen, Denkmalschutz und Umweltschutzrichtlinien.
  • Werfen Sie einen Blick in den Bebauungsplan Ihrer Gemeinde oder Stadt für evtl. weitere Einschränkungen.


Falls Sie Vorstellungen haben, die über diese Vorgaben hinausgehen, müssen Sie eine Baugenehmigung beantragen. Mit einer offiziellen Genehmigung können Sie auch individuelle Ideen umsetzen, die nicht den standardmäßigen Freistellungen entsprechen.
Hier finden Sie mehr Informationen zur Baugenehmigung und zum Antragsverfahren.

Spezifische Vorschriften für Hessen

In Hessen spielt die Größe der Überdachung keine Rolle. Erdgeschossige Terrassenüberdachungen sind hier baugenehmigungsfrei. Doch bevor Sie Ihr Projekt starten, gilt es auch hier einige Punkte zu beachten:

Nähe zu Nachbargrenzen

Direkt an der Nachbargrenze darf die Überdachung eine Fläche von maximal 25 m² einnehmen.

Abstand zu öffentlichen Straßen

Zwischen der Überdachung und öffentlichen Straßen muss ein Mindestabstand von 3 Metern gewahrt werden.

Einhalten des Bebauungsplans

Es ist wichtig, dass die Überdachung den Festlegungen im lokalen Bebauungsplan entspricht, falls ein solcher existiert.

Weitere Abstandsregeln

Unabhängig von der Größe müssen in den meisten Fällen Mindestabstände von 3 Metern zu Nachbargrundstücken eingehalten werden.


Auch wenn eine Baugenehmigung nicht erforderlich ist, sind Sie als Bauherr dafür verantwortlich, alle relevanten Rechtsvorschriften des öffentlichen Baurechts einzuhalten. Wir empfehlen daher dringend, sich vor Baubeginn bei der zuständigen Baubehörde zu informieren, damit alle Vorschriften beachtet und spätere Probleme oder gar ein Rückbau der Überdachung vermieden werden.
Finden Sie hier mehr Informationen und alles Wichtige rund um das Baugenehmigungsverfahren in Hessen.

Bauantrag für eine Terrassenüberdachung: Was Sie dafür brauchen

Für den Bauantrag Ihrer Terrassenüberdachung sind verschiedene Unterlagen notwendig. Hier stellen wir Ihnen eine Liste der Dokumente, die Sie typischerweise benötigen, sowie einige praktische Tipps zur Verfügung, um den Prozess zu beschleunigen und sicherzustellen, dass Ihr Antrag erfolgreich ist:

  1. Bauantragsformular: Dieses offizielle Formular erhalten Sie bei Ihrer zuständigen Baubehörde.
  2. Lageplan: Ein aktueller Auszug aus dem Katasteramt, der das betreffende Grundstück und die umliegenden Parzellen zeigt.
  3. Bauzeichnungen: Detaillierte Pläne der geplanten Terrassenüberdachung inklusive Maßangaben und Ansichten.
  4. Baubeschreibung: Eine detaillierte Beschreibung des Bauvorhabens, einschließlich der verwendeten Materialien und der Bauweise.
  5. Statiknachweis: Ein Nachweis über die Standsicherheit der Konstruktion, erstellt von einem qualifizierten Ingenieur.

Praktische Tipps für eine schnelle und erfolgreiche Antragsstellung

  • Vollständigkeit der Unterlagen: Sorgen Sie dafür, dass alle Dokumente vollständig und korrekt ausgefüllt sind. Unvollständige Anträge führen oft zu Verzögerungen.
  • Fachliche Unterstützung: Ziehen Sie Fachleute hinzu, um die Qualität der eingereichten Pläne und Dokumente zu gewährleisten.
  • Vorabklärung mit der Baubehörde: Ein vorbereitendes Gespräch mit der Baubehörde kann Unklarheiten beseitigen und die Anforderungen klären. Dies kann später Zeit sparen und Missverständnisse vermeiden.
  • Einhaltung lokaler Vorschriften: Informieren Sie sich über spezifische lokale Baubestimmungen, die für Ihr Projekt relevant sein könnten. Anpassungen im Planungsprozess können so frühzeitig vorgenommen werden.

Gemeinsam statt einsam: Beziehen Sie Ihre Nachbarn frühzeitig mit ein

Es ist nicht nur eine Frage des guten Tons, es kann auch praktische Vorteile haben, Ihre Nachbarn frühzeitig einzubeziehen. So können Sie mögliche Missverständnisse und Konflikte vermeiden, die später sogar zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen könnten.

Kommunikation schafft Vertrauen

Offene Gespräche mit den Nachbarn über Ihre Baupläne schaffen Vertrauen. Das ist besonders wichtig, wenn das Bauvorhaben potenziell Auswirkungen auf sie haben könnte, zum Beispiel durch Schattenwurf oder Einschränkung der Aussicht.

Klärung von Bedenken

Durch die frühe Einbindung haben Nachbarn die Möglichkeit, Bedenken zu äußern, die Sie möglicherweise in Ihrer Planung berücksichtigen können. Das kann Lösungen fördern, die für alle Parteien akzeptabel sind und die Durchführung des Projekts erleichtern.

Vermeidung rechtlicher Komplikationen

In vielen Fällen sind Streitigkeiten mit Nachbarn der Grund für rechtliche Einsprüche gegen Bauprojekte. Wenn Sie Ihre Nachbarn von Anfang an einbeziehen und deren Zustimmung einholen, minimieren Sie das Risiko von Einsprüchen.

Förderung eines harmonischen Miteinanders

Ein Bauvorhaben, das mit Rücksicht und unter Berücksichtigung der Interessen der Nachbarschaft durchgeführt wird, fördert ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, in dem sich alle wohlfühlen.

Lassen Sie uns Ihr Projekt verwirklichen!

Wir können Ihnen vielleicht nicht bei der Pflege Ihrer nachbarschaftlichen Beziehungen helfen, dafür umso mehr beim Bau Ihrer perfekten Terrassenüberdachung. Wir übernehmen alles: von der präzisen Planung, einschließlich der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bis zum blitzsauberen Verlassen der Baustelle.

Kontaktieren Sie uns gerne
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